Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.



Straight to hell
Lucien, Samuel & Yaris ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 14 März 1822
Ort Auf der Morgenwind
Tageszeit Abends
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
Zitat hinzufügen Zitieren
#15
Lucien unterdrückte unwillkürlich den spontanen Impuls, laut aufzulachen, als der finstere Bärtige ihm mit vor Spott triefender Stimme antwortete. Doch statt, wie bisher, mit einer entsprechend spitzen Bemerkung zu kontern, neigte der Dunkelhaarige ergeben den Kopf. Mit aller Selbstironie musste er zugeben, dass er ihm diesen kleinen Sieg gönnte. Vor zwei Jahren noch hätte der 21-Jährige ihm in all seiner jugendlichen Selbstüberschätzung vehement widersprochen, aber vor dem Hintergrund seiner jetzigen Situation blieb ihm diese Reaktion förmlich im Halse stecken. Nicht, weil er nicht glaubte, hier raus zu kommen. Sondern schlicht, weil er nicht wusste, was er danach mit dem Leben anfangen sollte, das ihm blieb. Jedenfalls nicht mehr.
Unerwartet schweigsam, nur mit einem kleinen, unergründlichen Lächeln auf den Mundwinkeln, lehnte er den Hinterkopf wieder gegen die Schiffswand und dachte über die Worte des Alten nach. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatte er tatsächlich 'Großes' vorgehabt. Doch der einzige Mensch, für den er dieses Leben hätte führen wollen, saß noch immer irgendwo auf Kelekuna fest und fragte sich, ob Lucien inzwischen tot oder mit irgendeiner Frau durchgebrannt war und sie vergessen hatte. Und er selbst fragte sich, ob er am Ende noch den Mut aufbrachte, ihr gegenüber zu stehen. Nach allem, was hinter ihm lag.

Weit kam Lucien mit seinen Gedanken jedoch nicht. Leise, fast sanft durchbrach die bisher ungehörte Stimme des Attentäters das kurz einkehrende Schweigen zwischen ihm und dem Bärtigen, das kaum ein paar Sekunden gedauert haben konnte. Ohne Vorwarnung trieb sein Herz einen Stoß Adrenalin durch seinen Körper, der seinen Puls beschleunigte. Langsam öffnete der Dunkelhaarige die grünen Augen und richtete den Blick fast überrascht auf den Mann, der ihm unmittelbar gegenüber saß. Im Gegensatz zu dem Bärtigen, der geradezu gelangweilt antwortete (angesichts dessen, weshalb er verurteilt worden war, auch nicht wirklich verwunderlich), nahm der 21-Jährige diese Drohung durchaus für voll. Egal, wie ausnehmend neutral seine Stimme klang – einfach aus Spaß hatte man diesem Attentäter die Hände sicherlich nicht auf den Rücken gefesselt. Lucien beging also nicht den Fehler, den Mann zu unterschätzen. Und auch den Bärtigen zu seiner Rechten nicht.
Es war jedoch keine Angst, die sich jetzt in seinen Augen spiegelte, obwohl er wahrscheinlich am ehesten Grund dafür gehabt hätte. Viel zu überrascht war er darüber, dass ihm diese Drohung tatsächlich etwas ausmachte. Offenbar irrte er sich einmal mehr über sich selbst. Egal, was er sich einzureden versuchte; selbst wenn ihn sein Leben einen feuchten Dreck scherte – er hatte immer noch vor, sein Versprechen einzulösen. Er hatte also jeden Grund, den er brauchte, um am Leben zu bleiben.
Das kühne Lächeln kehrte auf seine Lippen zurück.

So verlockend dein Angebot auch klingt, ich glaube, ich verzichte. Es gibt da noch etwas, das ich jemandem schuldig bin und das würde ich gerne einlösen, bevor ich das Zeitliche segne. Danach, meinetwegen.

Die letzten zwei Worte warf Lucien ihm fast lapidar vor die Füße und zuckte flüchtig mit den Schultern, ehe die grünen Augen mit einem wachen Ausdruck zu dem Bärtigen zurück kehrten.

Ich habe in meinem Leben nur einen einzigen Fehler gemacht. Eine einzige, verpasste Gelegenheit, die mich bis hier her gebracht hat. Aber noch mal wird mir das nicht passieren. Eher verreck ich, als wieder auf so einem Schiff zu landen.


Nachrichten in diesem Thema
Straight to hell - von Josiah Moggensten - 29.11.2016, 21:33
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 30.11.2016, 23:40
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 03.12.2016, 16:50
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 04.12.2016, 22:12
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 05.12.2016, 12:23
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 15.12.2016, 21:16
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 21.12.2016, 21:16
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 22.12.2016, 12:41
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 04.01.2017, 18:08
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 11.01.2017, 23:10
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 17.01.2017, 16:22
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 19.01.2017, 23:05
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 22.01.2017, 21:57
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 26.01.2017, 12:36
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 10.02.2017, 13:41
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 15.02.2017, 22:13
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 19.02.2017, 17:57

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste