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Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Druckversion

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RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Aspen Montrose † - 18.11.2016

Der halbherzige Versuch seine neue Identität ‚A. Rose‘ aufrecht zu erhalten war hiermit wohl endgültig gescheitert. Schade, ihm gefiel sein neuer Nachname eigentlich recht gut. Doof war nur, dass gerade jetzt überall die Fahndungsbilder hingen, wenn sie es darauf anlegten nicht besonders aufzufallen. Verdammt, Aspen konnte sich gut daran erinnern, dass er dieses Argument angebracht hatte um nicht mitgehen zu müssen – er wollte den Schauplatz zwar abchecken, aber das eine Mal mit Shanaya hatte bereits gereicht, damit er seinen Segen verteilte. Nun hockte er hier, viel zu groß um sich klein zu machen, zwischen einem ebenso lächerlich großen Schwarzen und drei fast-noch-Kindern.
Dem Montrose fiel keine Situation ein, die er weniger verabscheut hätte. Vielleicht wäre es einfacher für den Blondschopf gewesen sein Gesicht an allen Wänden zu sehen, wenn der Phantombildzeichner während seiner Arbeit nicht vollkommen dicht gewesen wäre.

Sobald die Wachen an ihnen vorbei stolziert und scheinbar außer Hörweite waren, richtete Aspen sich wieder auf und streckte den Rücken durch. Dieses ganze Versteckspiel war eindeutig nichts für ihn und das wäre in dem verkniffenem Gesicht auch deutlich zu lesen, wenn es nicht bereits mitten in der Nacht gewesen wäre. Sobald Shanaya das Wort ergriff, verkniff sich Aspen jeglichen Kommentar. Er war nur zur Wache hier, sie, Trevor und Liam sollten ihr eigenes Ding durchziehen, auch wenn es momentan eher danach aussah, als würde der kleine Rabe einen Alleingang durchsetzen.

„Wir suchen uns ein Versteck näher an der Tür?“

Mehr Aussage als Frage war dieser Satz im Raunen an Reshef gerichtet, auch wenn der Montrose Liam kurz ein Nicken zuwarf, damit das Dreiergespann zumindest ungefähr wusste, wo sie beide stecken würden. Der Katzenfreund war seit der Plan-Diskussion zumindest ein wenig in Aspens Ansehen gestiegen – auch wenn der Pelzkragen ihm immer noch ein Dorn im Auge war.
Da Reshef ihm ihm bisher zu wenig bekannt war, als dass Aspen über seinen Kopf hinweg entscheiden wollte, wartete er noch dessen Antwort ab, anstatt ebenfalls los zu marschieren.

(Reshef, Liam, Trevor, Shanny)


RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Ryan Black - 20.11.2016

Irgendwie hatte Ryan jegliches Zeitgefühl verloren. Wie viele Tage waren nun vergangen seitdem er auf diesem Schiff war? Der Dunkelhaarige hatte in der letzten Zeit so unglaublich viel mit 'Nichts tun' verbracht, dass er tatsächlich seinen eigenen Gedanken überdrüssig geworden war. Und umso spannender und unterhaltsamer war es geworden, sich mit dem kleinen Sonnenschein der Sphinx zu streiten.
Wenigstens das sorgte für etwas Abwechslung – auch wenn die gegenseitigen Beleidigungen sich dann doch auch irgendwann anfingen zu Wiederholen. Aber mal gewann er. Mal sie. Meistens sie. Allerdings störte Ryan das herzlich wenig – immerhin war es wie gerade erwähnt eine willkommene Ablenkung.

Mit dem Rest der Crew redete er nicht sonderlich viel. Im Gegensatz zu Greo befand sich Ryan direkt am anderen Ende der Sphinx. Da der Dieb es mied die Schlafplätze aufzusuchen – zumal ihm durchaus bewusst war das er unerwünscht war, hatte er diesen Ort zu seinem 'Standard'-Platz auserkoren. Über Tag verkroch er sich in die Takelage welche am Fockmast angebracht war doch sobald die Sonne unterging bevorzugte er den Bugaufbau um die Nacht zu verbringen.

Jetzt, in der Dunkelheit lehnte Ryan an der Schiffsreling und ließ die Ereignisse der letzten beiden Tage Revue passieren. Das der Dieb als er mit Talin und dem blonden Namens Aspen nicht das Weite gesucht hatte, sprach wohl für sich. Wenngleich er ja diesen Plan längst verworfen hatte, einfach weil die Wahrscheinlichkeit an Land festgenommen zu werden für den Dieb viel zu Riskant gewesen war. Und alles was Ryan tat, war einzig und allein dem Willen zu verdanken, diesen Selbstmordkommando zu überleben.

Seufzend streckte er sich, kratzte sich anschließend an seinem mittlerweile 2 Wochen alten Bart und stützte sich dann wieder mit den Ellenbogen an der Reling ab, insgeheim tatsächlich ein wenig neugierig und gespannt darauf ob und mit welchen Informationen die 5 zurück kommen werden.
Er konnte sich sowohl Trevor als auch Shanaya absolut nicht bei solch einer Geheimaktion vorstellen und ein bisschen amüsierte ihn der Gedanke.

Aber wenn er wirklich ehrlich zu sich war, war er tatsächlich ein wenig Eifersüchtig. Nicht darauf dass man ihm weniger vertraute als den Crewmitgliedern. Sondern dass dieser kleine Trupp dem nach gehen durfte was eigentlich seine eingefleischte Profession war. Ryan war sich ziemlich sicher das er an besagte Informationen mit Leichtigkeit allein gekommen wäre. Und so verschlagen und zwielichtig Ryan auch sein mochte: Er war nun mal unglaublich käuflich. Und dabei ging es nicht einmal um Gold...
Doch was nützte es sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Ryan schluckte den bitteren Geschmack des Neides herunter und ließ seinen Blick über das Hafengelände schweifen.

- Bugaufbau, allein -


RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Weltenwind - 28.11.2016

Ein Hauch von Täuschung ...
Nicht viel mehr als eine dunkle Strähne und eine schlanke Schulter blitzten an der Ecke des Hauses hervor, hinter dem sie sich alle versteckten, da ergriff Liam die Initiative. Vielleicht, weil er Shanayas Plan nicht einmal wirklich aufgenommen hatte, ehe ihm dieser Einfall kam. Vielleicht aber auch, weil er das, was sie plante, in wenigen Herzschlägen durchschaute und ihm das Risiko dabei zu hoch war. Kurz entschlossen jedenfalls stieß er Reshef kräftig in den Rücken und beförderte den dunklen Hünen mittels seiner eigenen Körperkraft aus dem Schatten ihres Verstecks und mitten in das Sichtfeld der drei Soldaten vor dem Kontor. Das mochte ihm zweifelsfrei nur deshalb gelungen sein, da der Riese mit einem solchen Vorgehen nicht im Ansatz gerechnet hatte und etwas perplex vorwärts stolperte.
Nur den Bruchteil einer Sekunde später hallte Liams Stimme über das Hafengelände. „Haltet den Dieb!!“ Reshef, die beiden Soldaten auf Patrouillie und der Mann am Eingang des Kontors erstarrten. Sechs Paar Augen hefteten sich auf den Smut der Sphinx, der es gerade noch schaffte, Liam einen bitterbösen Blick zu zu werfen. Dann kündete das Geräusch von Metall auf Metall davon, dass die drei Soldaten ihre Degen zogen. „Stehen bleiben!“, rief einer der drei deutlich vernehmbar. Spätestens dann kam Reshef auf den Gedanken, dass er besser die Beine in die Hand nahm. Schneller, als man es dem massigen Mann zugetraut hätte, machte er kehrt und rannte los – weg von der kleinen Piratengruppe. Sein Ziel würde die Sphinx sein, jedoch über Umwege, denn nun setzten sich die drei Männer der Stadtwache an seine Fersen. Mit klirrenden Waffenröcken stürzten sie an dem Versteck der übrigen vier Piraten vorbei, ohne einen Blick in die Dunkelheit zu werfen, oder sich zu vergewissern, wer den Diebstahl gerade gemeldet hatte. Fragen stellen konnte man schließlich auch hinterher noch und der riesige Kerl sah durchaus nach einem zwielichtigen Typen aus. Wenige Herzschläge später verklangen die Rufe und das Klappern der Rüstung in der Nacht und vor dem Eingang zum Kontor stand niemand mehr. Der Weg war frei.
Doch wenn sie nun Pech hatten, würde die Stadtwache auf der Suche nach ihrem Dieb das gesamte Hafengelände früher oder später gründlich durchkämmen.




Spielleitung für Aspen, Liam, Shanaya, Trevor und Reshef



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Liam Casey - 28.11.2016

Man hätte annehmen sollen, dass er nervös war. Es wäre mehr als verständlich gewesen, immerhin ging es hier – wenn man es genau nahm – für jeden einzelnen um Leben und Tod. Ihr Plan konnte bodenlos misslingen und sie allesamt ins Gefängnis befördern; wenn nicht sogar schlimmeres. Aber er war es nicht. Und er war zu eingenommen von seinen eigenen Gedanken, als dass er ausgemacht hätte, wie es um die anderen stand. Prinz Eisenherz sah sich die ganze Zeit schon verstohlen um, aber das hätte Liam auch getan, wenn ihm von sämtlichen Häuserecken sein eigenes Gesicht entgegen gestahlt hätte. Shanaya zeigte sich weniger gesprächig als sonst, aber auch das nahm er gar nicht direkt wahr. Er hätte sie womöglich auch nicht wahrgenommen, wenn sie sich mit den anderen unterhalten hätte. Und dann waren da noch die beiden, die sich erst vor kurzem zu ihnen gesellt hatten, um sie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen – so still wie in der ersten Sekunde an Board der Sphinx, aber auch darüber urteilte der Dunkelhaarige nicht. Schweigend war sein Blick über die Szenarie geschweift, die sich vor ihnen bot. Abenteuer. Die Vorfreude kribbelte in seinen Fingern, dabei ließ er allerdings aus den Augen, dass er hier der Realität gegenüber stand. In seinem Kopf hingegen schrieb sich bereits Satz für Satz nieder, trieb die Geschichte voran, die sie im Begriff waren, zu gestalten. Liam konnte es kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergehen würde, was geschehen würde, wie sie sich die Liste besorgen und die Wachen ablenken würden. Was würde ihnen alles einfallen und wie würden sie aus der misslichen Lage herauskommen? Nicht ganz bewusst war ihm dabei allerdings, dass er nicht bloß unbeteiligter Leser dieses Abenteuers war, sondern Protagonist. Und das konnte ihnen allen zum Verhängnis werden.

Er nahm nicht wahr, wie Shanaya sich näher an die Ecke drückte und von einem Plan berichtete, denn seine eigenen Gedanken hatten gerade damit begonnen, sich die Geschichte weiterzuspinnen. Die Idee war da, die Handlung entschieden – es fehlte nur noch der richtige, der glaubwürdigste Charakter, um sie auszuführen. Seine Augen huschten über die kleine Gruppe. Shanaya, die zu gern ihr Glück auf die Probe stellte; Aspen, der an einer anderen Stelle vielleicht noch nützlicher werden konnte und die beiden, die bisher kaum ein Wort geredet hatten. Die Entscheidung war gefallen und Reshef auf den Pier geschubst, bevor sich Liam die ganze Sache noch einmal hatte durch den Kopf gehen lassen können.

„Haltet den Dieb!“, rief er laut mit einer viel tieferen Stimme als üblich.

Konzentriert wartete er auf die Reaktion der Wachen. Zu konzentriert, um den Blick des Schwarzen (es hätte keine bessere, keine glaubhaftere Person für diese Aufgabe gegeben!) zu bemerken, der sogleich die Beine in die Hand nahm, als hätte er diesen Teil der Geschichte selbst schon einmal gelesen. Und es klappte tatsächlich – der Weg stand ihnen frei. Insgeheim freute sich der Dunkelhaarige bereits darauf, zu hören, wie Reshef die Wachen abgehängt hatte. Jetzt aber hatte ein anderer Handlungsstrang für sie Vorrang – die Besorgung der Listen.

„Worauf warten wir?“, fragte er schließlich in die Runde und lächelte. Wer ihn inzwischen ein wenig beobachtet hatte, erkannte dieses Lächeln als eines, was zeigte, dass er die ganze Zeit mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen war. Und auch jetzt noch war er ziemlich glücklich darüber, dass das, was er sich gedacht hatte, bisher so gut funktioniert hatte.


{ shanaya, aspen, trevor, kein reshef }



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Shanaya Árashi - 29.11.2016

Shanayas Plan war geplant. Relativ simpel, aber wirkungsvoll genug, um wenigstens ein paar der Wachen los zu werden. Und gegen je weniger sie antreten mussten – desto einfacher würde es sein, die Verbliebenen zum schweigen zu bringen. Ob blutig oder nicht. Aber sie verharrte dennoch, wartete auf eine Reaktion der Anderen. Aber außer Aspen schien niemand sich zu regen. Reshef hielt sich vielleicht einfach zurück, Trevor dafür ganz sicher nicht. Und Liam... ein kurzer Blick zu dem Dunkelhaarigen, er schien irgendwo anders zu sein. Kein Problem, sie war hier, sie würden also nicht scheitern, egal, was für eine Gruppe sie nun waren. Die Schwarzhaarige hielt sich noch einige Momente im Dunklen, wollte dann gerade hervor treten, um ihren Plan umzusetzen, als Schritte hinter ihr erklangen – und wenige Herzschläge später eine Stimme, die sie als Liams erkannte. Einen Moment lang war die junge Frau verwirrt, richtete die hellen Augen zurück. Gerade noch rechtzeitig, um auch Reshefs verwirrtes Gesicht zu bemerken. Und es wirkte. Kaum einige Momente später hörte sie schnelle Schritte, das Klirren von Waffen. Damit war ihr eigener Plan – der zugegeben einfach Spaß gemacht hätte – vergessen. Mit einem fast anerkennenden Blick musterte Shanaya Liam, nickte und blieb trotzdem noch einen Moment stehen. Das Ziel war klar, die ersten Wachen waren vorzeitig zur Seite geräumt. Sie wussten nicht, wie viele sie im Inneren des Gebäudes erwarteten... Ein kurzer, überlegender Blick, ehe sie sich zu Aspen herum wandte. Genug Zeit für die Soldaten, von dem vermeintlichen Dieb weit genug weg geführt worden zu sein.

Willst du trotzdem hier draußen warten?“

Die Schwarzhaarige wartete nicht lange, setzte sich schließlich wieder in Bewegung, auf direktem Weg zu ihrem Ziel. Sie lauschte auf näher kommende Schritte, aber die Nacht war recht ruhig, umso besser. Aufmerksam beobachtete sie die Fenster, versuchte Bewegungen zu erkennen. Die junge Frau erwartete recht schnelle Gesellschaft – zumindest von Trevor. Sie lief nicht, strahlte keine Eile aus, trotzdem schlug ihr Herz in erwartungsvoller Aufregung einige Takte schneller. Sie hatten keinen Plan von diesem Gebäude, keine Sicherheit, wie sie möglichst schnell in den Zielraum kamen. Sie mussten sich also auf ihr Glück verlassen, und jeden aus dem Weg räumen, der sich diesem Glück in den Weg stellen wollte. Sie würde nicht auf die Sphinx zurück kehren, bevor sie den Namen dieses Schiffes hatte – und wann es auslief. Kein Blick ging zurück, mit jedem Schritt nach vorn konzentrierten sich ihre Sinne mehr auf dieses Ziel, nicht einmal darauf, ob einer der kleinen Gruppe neben ihr auftauchte.
Es war kein weiter Weg bis die Tür erreicht war, und mit einer ruhigen Bewegung stand die junge Frau mit dem Rücken an der Wand neben der Tür. Noch hörte sie keine Stimmen aus dem Inneren, aber das konnte sich schnell genug ändern. Eine vorsichtige Bewegung ihres Armes, mit der sie vorsichtig gegen die Tür drückte. Die schwere Holztür regte sich, und mit dem triumphierenden Grinsen auf ihren Lippen hob Shanaya die blauen Augen, um zu sehen, wer von den anderen ihr nun gefolgt waren.

[Am Hafen | An der Tür | Aspen, Trevor & Liam]



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Trevor Scovell - 30.11.2016

Trevor kniff die Augen zusammen und starrte hochkonzentriert auf das Papier vor ihm. Nicht, dass das was gebracht hätte. Es war stockduster in ihrer kleinen Ecke da hinter dem Lagerhaus und entsprechend sah auch sein Kunstwerk aus. Er hatte in wirklich bemerkenswerter Voraussicht einen Stift von Gregory mitgehen lassen – und sich unterwegs einen von Aspens Steckbriefen von einer der Tafeln gekrallt. Jetzt hielt er den Zettel an die Wand des Lagerhauses gedrückt und verpasste dem Bild-Aspen einen Vollbart. Im Wesentlichen bestand der aus wildem Gekruckel, das waren die Haare, und ein paar dicken Punkten mit sechs Strichen in alle Richtungen und zwei Glubschaugen, die Läuse darstellen sollten. Und das im Dunkeln gezeichnet. Trevor war verdammt stolz auf diese Details. Außerdem tat er damit gleich mehrere gute Dinge:
Erstens, er hielt die Klappe. Nur hin und wieder lachte er leise in sich hinein oder raschelte mit dem Papier. Das war eine der Hauptbedingungen für die Erlaubnis zu diesem Ausflug gewesen – der ohne Gregory ablief, wohlgemerkt, wobei Trevor selbst damit weniger ein Problem hatte.
Zweitens, er erschwerte es anderen, den Gesuchten zu erkennen. Wenn er das jetzt mit allen Plakaten in der ganzen Stadt machte, war Aspen sicher. Trevor wusste schon jetzt, dass der Plan nicht lange anhalten würde, das war ja viel zu anstrengend. Aber die Idee war klasse.
Und drittens, er schleimte sich damit bei Aspen ein. Nicht, dass er das nötig oder groß im Sinn gehabt hätte. Aber er fand es schon sehr nett von ihm selbst, dass er hinter die „688“ noch eine „1“ gequetscht hatte. Er hatte keine Ahnung, was das jetzt für eine Zahl war, aber er wusste, je mehr davon hintereinander standen, desto besser war es. Shanks Vandarté hatte fünf Zahlen, aber das fand Trevor doch etwas zu viel für Aspen.

Völlig versunken begann er mit den Koteletten, als neben ihm jemand aufbrüllte. Trevor zuckte zurück, der Stift klapperte zu Boden, als seine linke Hand den Knauf des Entermessers packte. Aber statt auf ihn zu, stolperte jemand von ihm weg: Reshef. Jetzt stand er mitten im Sichtfeld der Soldaten. Trevor unterdrückte gerade noch ein „Hey, was soll das!“. Er konnte es nicht fassen, dass es – endlich! – losging, und dann sagte ihm keiner Bescheid. Aufgeregt drängelte er sich nach vorn bis zu Shanny und wäre auch noch weitergerannt, hätte Reshef nicht in diesem Moment Reißaus genommen. Die Soldaten folgten dem Koch mit gezückten Degen – es war ein Ablenkungsmanöver. Der Anblick lies Trevors Herz hüpfen und einen Augenblick lang war er wirklich sauer, dass nicht er da rennen durfte. Aber dann nutzte Shanny die entstandene soldatenfreie Zeit, um auf den Eingang zuzumarschieren, und die Idee war viel besser.

Er rannte dem Mädchen zwei Schritte hinterher, wäre am liebsten gesprungen, hielt dann aber plötzlich so abrupt in der Bewegung inne, dass es ihn fast vornüber riss. Er fing sich geübt, wirbelte auf dem Absatz herum und kam grinsend noch einmal zurück.

Hier“, flüsterte er lachend und reichte Aspen den zerknitterten Zettel mit dessen aufgehübschten Ebenbild, „dann bist du nicht so einsam!

Und damit war es mit seiner kreativ genutzten Engelsgeduld endgültig vorbei. Shanny hatte nämlich schon ganz schön Vorsprung. Glücklich hechtete er ihr hinterher, ohne auf irgendetwas oder irgendjemandem zu achten. Sie stand mit dem Rücken neben der Tür und drückte sie vorsichtig auf. Als sie sich nach ihm umsah, warf Trevor ihr einen leuchtenden Blick zu, ignorierte ihr vorsichtiges Gehabe und riss die Tür komplett auf. Wie lange hatte er da draußen gehockt und dieses Ding angestarrt! Erst gestern bei dieser Spionaktion und jetzt auch noch heute Nacht.

Gedämpftes Licht fiel nach draußen. Seine Quelle lag irgendwo hinten in dem riesigen Raum. Die Schatten von Fässern und Kisten krochen über den Boden auf Trevor zu. Er stieg ungerührt über sie hinweg. Als hätte man einen Schalter umgelegt, ein Segel anders gesetzt, war alles an ihm war mit einem Mal hochkonzentriert. Seine Ohren waren gespitzt, die Muskeln locker angespannt, jede Bewegung geräuschlos, nur seine Augen verrieten die kindliche Vorfreude. Er war völlig in seinem Element.
Er ging aufs Geratewohl den Gang gegenüber der Tür entlang. Sie wollten ja schließlich nach oben, nicht? Und hier war noch nichts Treppiges. Die ersten zwei Reihen mannshoch gestapelte Kisten passierte er, ohne jemand anderem zu begegnen als einer Maus.
Hinter der dritten Reihe stand ein Mann. In der rechten Hand hielt er eine kleine Laterne, die linke Hand lag vor dem zum Gähnen aufgerissenen Mund. Er hatte beide Augen zusammengekniffen. Der Degen baumelte nutzlos an seiner Hüfte. Trevor betrachtete ihn belustigt. Vermutlich war er gekommen, um zu schauen, wer da so spät noch hereinspaziert kam.

Trevor warf einen Blick zurück, deutete in den schmalen Nebengang und formte ein „Soll ich mal nachfragen, wo's langgeht?“ mit dem Mund.

Eine Antwort wartete er nicht ab, denn der Soldat blinzelte ihn bereits an. Plötzlich deutlich wacher, scannte Trevors abgewrackte Kleidung, das Entermesser und den Dolch, die offen sichtbar in seinem Gürtel steckten. Trevor musste zugegeben, er sah nicht aus, als hätte er sich verlaufen und wolle nach dem Weg fragen. Der Soldat riss verärgert den Mund auf, aber Trevor hatte bereits die letzten zwei Schritte überbrückt und erstickte die Worte mit einem gezielten Schlag in den Bauch. Der andere krümmte sich, schnappte nach Luft, und Trevor nutze den Augenblick, um den Kopf mit beiden Händen zu packen und mit einem Ruck weit über die Schulter zu drehen. Es überraschte ihn immer wieder, wie viel Kraft es dafür brauchte. Der Soldat starrte ihn aus großen Augen an, bevor er wegknickte. Trevor griff ihn gerade noch unter den Achseln.
Einen Moment herrschte Stille. Dann rutschte die Laterne aus den Fingern des Toten zu zersplitterte kreischend auf dem Boden.

[anfangs: bei den anderen | jetzt: Kontor, Lagerraum im Erdgeschoss, einige Meter weit von der Tür entfernt hinter ein paar Kisten; bei einem toten Soldaten]



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Talin Dravean - 30.11.2016

Nervosität, Ungeduld und der Drang etwas zu tun, beherrschten Talin. Es war ein fürchterliches Gefühlschaos in ihr, dass dringend Ruhe gebraucht hätte. Doch statt etwas zu unternehmen, saß sie auf dem Schiff fest. Es war schon die richtige Entscheidung gewesen, die anderen loszuschicken, obwohl sie sich wegen Aspen sorgte. Wenn ihn jemand erkannte, dann wäre alles umsonst gewesen. Doch sie selbst wäre nicht viel besser. Vermutlich wäre wegen ihrer Ungeduld und Sturheit alles den Bach herunter gegangen. Deshalb war es besser, dass sie auf dem Schiff geblieben war. Doch diese Warterei bekam ihr einfach nicht. Deshalb hatte sie sich eine Aufgabe gesucht, etwas, was sie tun konnte, um sich von den Gedanken abzulenken. Am Ende war sie in der Kombüse gelandet, wo sie, ohne groß zu überlegen, Kaffee gekocht hatte. Der Geruch der gemahlenen Bohnen hing in der Luft und nachdem sie Wasser auf das Pulver gegossen hatte, füllte der Duft, unwiderstehlich und beruhigend, den ganzen Raum.
Mit vier gefüllten Bechern, machte sie sich auf den Weg ans Deck. Vorhin war ihr Greo aufgefallen, der genau so verloren aussah, wie sie sich fühlte. Gregory befand sich sicher auch oben an Deck, weil sein Vetter mit auf der Geheimmission war. Und auch der Dieb huschte sicher irgendwo rum. Sie beargwöhnte seine Beweggründe, zu bleiben, aber auf der anderen Seite fand sie es sehr praktisch. Je mehr sie waren, desto besser Chancen würden sie haben, die ganze Sache zu überleben. Denn es würde schwer werden. Was wäre nur, wenn die kleine Gruppe um Shanaya erwischt wurde? Wenn sie so schnell wie möglich fliehen mussten? Dieser Gedanke spukte schon die ganze Zeit in ihrem Kopf herum. Und genau deshalb wollte sie die ihr verbliebene Crew auch zusammen rufen und ihnen etwas zu tun geben.
Oben angekommen hantierte sie ein wenig mit den Tassen herum, bevor sie ihren Blick schweifen ließ. Sie hatten einen perfekten Blick auf Ryan, doch Greo und Gregory konnte sie nicht sehen. Vorsichtig, um nicht zu verschütten, schritt sie weiter voran in die Mitte des Hauptdecks und sah sich von dort aus um. Immer noch niemand zu sehen. Vielleicht waren die beiden doch unter Deck und sie hatte sie, in Gedanken versunken, nicht wahrgenommen. Da sie aber keine Lust hatte noch einmal den ganzen Weg zurückzulaufen und nach den beiden zu suchen, sprach sie einfach laut genug, dass ihre Stimme weit über das Deck trug. So still wie es war, musste sie ihre Stimme nicht besonders anheben.

„Greo? Gregory?“

Sie lauschte kurz in die Nacht, bevor sie weiter sprach.

„Ich hab für jeden Kaffee gemacht. Auch für dich, Dieb. Kommt her. Ich muss mit euch etwas besprechen.“

-Hauptdeck | allein | auf die anderen wartend-



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Greo - 06.12.2016

Ohne wirklich zu wissen, was er tat, klopfte er mit der freien Hand auf das Steuerrad und ließ mit der anderen das Licht des Kienspans vor sich herschweben wie eine kleine Elfe. Irgendwo hinten in seinem Kopf formten sich komische Gedankenkonstrukte, die nicht wirklich viel Sinn ergaben. Sie dümpelten von seinen Schwestern rüber zu fliegenden Schafen und Ungeheuern, die unter dem Schiff rumschwammen und nur darauf warteten, dass jemand über Bord ging.
Greo fühlte sich auf seltsame Weise ausgelaugt und er spürte deutlich das vernommene Brodeln im Brustkorb, was eine sich aufbauende Unruhe ankündigte. Er zuckte mit den Ohren, als er die Kiefermuskulatur anspannte und die Schultern straffte. Da. Da war es, dieses unangenehme Ziehen im Nacken, wenn er merkte, dass er Langeweile bekam. Oh, das ist nicht gut, dachte er und kniff kurz die ungleichen Augen zusammen. Contenance, rief er sich innerlich zusammen, Contenance. Bemüht langsam schlenderte er von einer Seite des Achterdecks auf die andere. Hier war einfach nicht genügend Platz. Er war zu groß für einen so kleinen Ort. Sollte er etwa einen Lagerkoller bekommen, bevor sie überhaupt so richtig in See gestochen waren?
Angespannt trommelte er mit den Fingern im Takt einer Melodie gegen sein Bein und lehnte sich übertrieben weit über die Reling, um auf das schwarze Wasser hinunter zu sehen. Hatte er da vielleicht einen Fangarm gesehen, womöglich von einem zerfledderten Ungeheuer, das gerne fliegende Schafe in die Tiefen riss oder vorlaute schwarzhaarige Mädchen, die sogar noch mit Freuden ins Nass springen würden…?
Gott, mein Hirn ist Pudding, dachte er und kräuselte die Lippen. In dem Moment hörte er einen Laut, der ein Ruf gewesen sein mochte, richtete sich abrupt wieder auf und sah sich um. Talin? Die Aussicht auf Zerstreuung trieb ihn vom Achter- aufs Hauptdeck runter und er stromerte mit zurückgeschobenem Hut durch die Finsternis, bis er die blonde Kapitänin erblickte. Er hielt den Kienspan hoch und runzelte die Stirn.

„Was besprechen?“

fragte er gedehnt und konnte den skeptischen Ton nicht aus seiner Stimme verbannen. Was hatte sie nun schon wieder für einen Anschlag geplant? Gleichzeitig leuchteten seine Augen auf: das konnte Abwechslung bedeuten. Und Abwechslung war gut.

[Hauptdeck, Talin]



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Aspen Montrose † - 07.12.2016

Aspen hätte Reshef für alles gehalten, aber nicht für einen Denker, der ewig brauchte um zu antworten. Doch gerade als der Blonde seine eigene Frage beantworten und zu dem übermotivierten kleinen Raben aufschließen wollte, wurde ihr Katzenfreund ganz spontan und griff in das Geschehen ein: Viel zu schnell rammte er den Dunklen nach vorne und schrie los. Zuerst vor Entsetzen erstarrt hielt Aspen in seiner Bewegung inne, bevor er das eben Passierte begriff und sich im Reflex zurück an die Wand drängte, um den wach gewordenen Wachen nicht in den Blick zu fallen. Ihre neue – bemitleidenswerte – Ablenkung war bereits los gerannt, als er sich wieder umdrehte und dem eben noch gelobten Katzenfreund einen strafenden Blick zuwarf. Was ein Idiot. Als ob sie so jemals wieder Reshefs Vertrauen gewinnen würden, geschweige denn bei diesem Lärm unerkannt blieben! Seine Kritik behielt er jedoch für sich, auch wenn die missmutigen Gesichtszüge ganze Bücher hätten füllen können. Nein, mit dieser Vorgehensweise war er ganz und gar nicht einverstanden, doch für detailliertere Ausführungen wäre später genug Zeit.

„Darauf, dass dein Leichtsinn alles versaut.“, knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen auf Liams Frage, jedoch verständlich genug damit er es verstand, hervor. „Intelligenzbestie.“ Triefender Sarkasmus, für alle die die es nicht verstanden.

Und weil es so lustig war, drängte er sich ohne Umwege ziemlich unsanft an dem Alleingänger vorbei, um auf den nun leeren Platz zu spähen. Viel Zeit hätten sie wohl nicht nach der ganzen Aktion. Das Gleiche dachte wohl auch Shanaya, die bereits ihren Schritt wieder aufnahm. Auf ihre Frage hin schüttelte Aspen den Kopf. Nein, alleine hätte es keinen Sinn hier draußen zu bleiben. Er traute sich zwar einige Männer zu, allerdings war der Montrose nicht so dumm, sich selbst zu überschätzen: Gegen eine ganze Garde vor der Tür konnte er wenig alleine ausrichten, da kümmerte er sich lieber um den untersten Teil des Gebäudes und sicherte den „Diebstahl“. In stummer Zustimmung nun los zu ziehen, nahm er die Verfolgung von Shanaya und Trevor auf und wäre dabei fast gegen jenes Schiffslamm gerannt, das urplötzlich direkt vor seiner Nase umdrehte und ihm etwas in die Hand drückte. Leicht verwirrt nahm er das Stück Papier und sah dem Kerlchen irritiert hinterher, im Schritt das Papier – sollte das etwa ein Liebesbrief sein?! – in die Tasche knüllend. Für mehr als ein überraschtes Augenbraueheben reichte die Zeit nicht.

Der Montrose kam gerade an der Tür an, als Trevor sie bereits mit beneidenswerter Rücksicht aufschlug und einstürmte wie ein junges Fohlen. Na, wenn spätestens bis jetzt sie niemand bemerkt hatte, war dies wohl der letzte Gong vor dem Kampf. Für einen Moment gönnte sich Aspen die innerlicher Ruhe, griff sich an die Hüfte und zog den Dolch hervor. Soweit er sich erinnerte wollten Liam und Shanaya den Raum mit den Unterlagen untersuchen. Zur Absicherung suchte er den Blick des kleinen Raben in der Dunkelheit und deutete mit dem Kopf nach oben, wo er die wichtigen Dokumentenräume vermutete.

„Wir sichern den unteren Teil ab.“, raunte er mit gedeckter Stimme – haha, als wenn es nicht schon genug Lärm gegeben hätte! - und mit „wir“ fasste er sich selbst und seinen neuen Besten Freund, das kleine Lamm, zusammen. Den musste er nun erstmal wieder finden in all der Dunkelheit.

Ziemlich zielstrebig steuerte er den Gang an in dem Trevor verschwunden war und schob sich an den Kisten vorbei. Verdammt, auf Reshef als Mitwache hatte er viel gegeben, aber nun? Nun war er quasi zu einem Babysitte mit einem Dolch degradiert worden! Die ganze Sache überzeugte ihn immer weniger: Erst die Fahndungsbilder, dann das ungeplante Vorgehen, der Lärm und nun - was?! Gerade um die Ecke gebogen, sah er noch Trevors schelmisches Grinsen, den angedeuteten Witz und die Wache, die registrierte, dass hier Eindringlinge am Werk waren. Doch noch bevor Aspen seinem neuen Job nachkommen konnte, preschte das Lämmchen bereits nach vorne und lieferte eine Show ab, wie sie der Montrose nur aus den ganzen Schaustücken und Dramen kannte. Um ehrlich zu sein… Aspen war ziemlich perplex. Wie konnte so ein Depp so kaltblütig sein? Doch zu Fragen, Lob oder Anerkennung sollte es nicht kommen, denn aus dem nächsten Gang kam bereits ein weiterer Wachposten angestürmt, von der zerberstenden Laterne angelockt. Zuerst wich der Blondschopf nur aus, bevor er sich den schlaksigen Nachtdienst von hinten packte, zurück zog und einem harten Kinnhaken verpasste, dass er zu Boden ging.
Pah, Pirat hin oder her: Er brachte niemanden um, wenn es nicht unbedingt nötig war.
Den Dolch fest in der Hand, bückte er sich und suchte die Gürtelschlaufen und Taschen des zu Boden gegangenen hektisch ab.

„Such ihn ab.", forderte er barsch. "Wir brauchen wahrscheinlich einen Schlüssel für den Dokumentenraum… Irgendeine Wache müsste ihn sicherlich bei sich tragen.“, murmelte er während seiner Suche unverständlich, auch wenn es an Trevor gerichtet war. Jetzt blieb nur noch die Frage wer hier unter den Wachen das Sagen hatte.

So oder so, dem seltsamen Lamm würde er auf keinen Fall mehr freiwillig den Rücken zudrehen, auch wenn sie offiziell in einem Team waren.

(Trevor, Untergeschoss)


RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Ryan Black - 07.12.2016

Ryan war es ziemlich leid, darüber zu sinnieren was er alles hätte anders machen können um eben nicht genau jetzt hier zu stehen. Also versuchte er sich etwas abzulenken, und rief sich die einzelnen Namen der Crewmitglieder in den Kopf – zumindest von denen die er mitbekommen hatte. Er selbst hatte Glück und war bis jetzt noch nicht in die dumme Lage gekommen seinen eigenen zu verraten. Nicht das es ihn wirklich kümmerte – es war eher einfach nur dem Widerwillen zuzuschreiben überhaupt IRGENDWAS von sich Preis zu geben.
Also.. Mhh.. Wen hatten wir da. Natürlich schoss ihm sofort die schwarzhaarige in den Kopf – Shanaya. Außergewöhnlich aufdringlich, total von sich überzeugt und in ihrem Auftreten so markant das man gar nicht anders kann, als sie zu bemerken. Dann der Captain. Talin - Eine Frau die im ersten Moment eher wie eine Lady aussah, als ein Captain und dann doch überraschte mit - „Ich hab für jeden Kaffee gemacht. Auch für dich, Dieb. Kommt her. Ich muss mit euch etwas besprechen.“

Tjaaa. Ryans Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, gerade so als hätte er es heraufbeschworen. Die Ellenbogen immer noch an der Reling abgestützt und über den Hafen blickend drehte er nur den Kopf in die Richtung aus welcher ihre Stimme kam. Sollte er? Eigentlich interessierte es ihn herzlich wenig, was Talin zu sagen hatte. Kaffee mochte er zwar sehr gerne, allerdings machte es wesentlich weniger Spaß wenn man eingeladen wurde und sich nichts ergaunern musste.
Doch da es recht frisch war und dazu unglaublich langweilig, haderte Ryan tatsächlich mit sich.
Letztenendes stoß er sich seufzend von der Reling ab und bahnte sich einen Weg an den Kisten und Fässern vorbei gen Hauptdeck.

In seinen Bewegungen beinahe so geschmeidig wie die Katze des Schreiberlings blieb er im Halbschatten stehen als er bei dem Hünen und Talin angekommen war. Wie war der Name des Riesen doch gleich? War das nun Gregory oder Greo? Nun, Ryan würde es vielleicht gleich in Erfahrung bringen, je nachdem wie sich dieses Gespräch entwickelte.

Der Dieb machte einige Schritte auf die beiden zu, ohne dabei wirklich in das fahle Licht der Laterne zu treten. Mit gebührendem Abstand, wohlwissend das er kein Mitglied der Crew war, blieb er stehen. Sagte nichts, war sich aber bewusst das man ihn längst zur Kenntnis genommen hatte. Seinem wachsamen Auge entging nichts und so wartete er neugierig darauf, was als nächstes geschah.


-zunächst Bugaufbau, dann Hauptdeck bei Talin & Greo -