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Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Druckversion

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RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Talin Dravean - 26.07.2016

Legten es heute eigentlich alle darauf an, sie zu nerven? Vielleicht sollte sie die Frage mal in den Raum werfen und schauen, wie ein jeder von ihnen darauf antwortete. Zumindest hatten es schon einmal der Dieb und Shanaya auf sie abgesehen. Wie wäre es wohl, wenn sie einfach die beiden dunklen Schöpfe nahm und gegeneinander krachen ließ? Eine Vorstellung, die es ihr immerhin erlaubte sich ein wenig zu beruhigen und nicht gleich in die Luft zu gehen. Eigentlich war sie wirklich sehr geduldig und ausgeglichen, aber wenn zwei solche Persönlichkeiten daher kamen, dann konnte selbst ein Toter nicht mehr die Ruhe bewahren.
Nach außen hin zeigte sie aber nichts von ihren Gedanken, sondern beobachtete alles mit verschränkten Armen und beginnenden Kopfschmerzen. Ihre Augen waren dabei mehr auf den Dieb gerichtet und Shanayas Antwort tat sie für den Moment mit einem kurzen Nicken ab. Später würde sie dann noch einmal darauf zurückkommen. Jetzt kümmerte sie nur Herr von und zu noch Gefangener, der sich so wunderbar aufspielte. Auf seine ach so überheblichen Worte hin, schenkte sie ihm nur ein liebevolles Lächeln. Konnte sie doch nicht ahnen, dass er keine richtigen Sätze formulieren konnte. Für sie war 'in Ordnung' nur eine Einleitung zu einer vernüftigen Antwort, aber bitte. Wenn er eben nicht so wortgewandt war, dann würde sie es stillschweigend dabei belassen. Sollte er ruhig von ihr denken, was er wollte. Es wäre sein Fehler, wenn er sie unterschätzte. Bei diesem Gedanken spielte ein belustigtes Lächeln um ihre Lippen, doch als im nächsten Moment Aspen wieder dazu kam, strich sie den Mann vorerst aus ihren Gedanken. Die Worte des Blonden reizten sie zu einem Massieren ihrer Nasenwurzel. Sie trampelten gerade wirklich alle auf ihren Nerven herum. Gut, daran war sie wohl auch selbst schuld. Sie war mit ihren Gedanken hauptsächlich auf ihr Ziel fixiert gewesen und hatte dabei alles andere anscheinend etwas schleifen lassen. Doch so ging es nun einmal nicht weiter. Ein wenig ungläubig betrachtete sie, wie Aspen die Tür aufmachte und dem Dieb den Wassereimer hinhielt. Das wäre ja noch in Ordnung gewesen, aber als das Tor zur Freiheit dann ganz aufging, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Sie ließ die Hand sinken und sprach mit süffisanten Lächeln und einem eben solchen Ton zu dem Blonden.

„Ich find's ja schön, dass du schon seit Ewigkeiten Pirat bist und weißt, dass man Gefangene einfach so laufen lässt.“

Wie blauäugig konnte man eigentlich sein? Mit einem leicht genervten und verständnislosen Kopfschütteln griff sie nach der Zellentür und schob sie soweit zu, wie Aspens Körper, der im Türrahmen stand, es zuließ. So ging das einfach nicht. Sie würde diesen Kerl doch nicht frei herumlaufen lassen, wenn sie nur sein Wort hatte. Sie mochte jedem Menschen eine Chance geben, aber das hieß noch lange nicht, dass sie jedem blind vertraute. Um sich vor eventuellen Falschaussagen und Messerstechereien zu schützen, gab es schließlich die Carta. Deshalb warf sie Aspen nur einen ruhigen Blick zu und sprach in kontrolliertem, aber bestimmtem Tonfall.

„Würdest du bitte hochgehen und mit den anderen zusammen die Segel raffen? Wenn ich hier fertig bin, komm ich auch hoch.“

Darauf wartend, dass er den Eimer abstellte und sich nach oben aufmachte, wandte sie sich ihrem nächsten Problem zu. Denn es gab auch noch etwas anderes zu klären. Sie sah sich zu dem dunkelhaarigem Mädchen um und winkte sie dann zu sich heran. Da oben war also ein Schiff, dass ihr Schweigen brach? Da das vermutlich noch weit weg war, konnte sie selbst nicht auf diese Entfernung sagen, ob es das richtige war. Und für den Moment hatte sie ihre Befehle verteilt, so dass die Jungs dort oben noch einen Augenblick ohne sie klar kommen würden.
Als Shanaya bei ihr ankam, sah Talin ihr fest in die Augen. Wenigstens diesen Punkt wollte sie von der Liste streichen, die ihr auf die Nerven gingen. Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt, dass mit dem anderen Mädchen zu klären, aber sie brauchte ja auch nur eine kurze und knappe Antwort, um zu wissen, wo sie stand.

„Sag, Shanaya. Bist du für oder gegen mich?“


[Im Frachtraum | mit Aspen, Ryan und Shanaya]



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Aspen Montrose † - 27.07.2016

In gewisser Weise stand Aspens Hoffnung noch im Raum, dass sich der Dieb wirklich Zeit nehmen wollte für seine erste Waschung nach Tagen. Dann hätte er die Zelle schließen und nach oben gehen, sich das ganze Spektakel ansehen und ein Urteil darüber fällen können. Doch soweit sollte es erst gar nicht kommen.

Zuerst registrierte Aspen nicht, dass Talins Worte an ihn gewandt waren. Erst als die Zellentür neben ihm zum stehen kam, fiel ihm auf, dass der süffisante und überhebliche Tonfall der blonden nicht wie zuvor dem Gefangenem, sondern wirklich ihm galt. So? Mit einem Scheppern ließ er den Eimer fallen, der Dank des geringen Abstands zum Boden zwar schwankte und Wasserspritzer los wurde, jedoch nicht umkippte.

Noch bevor Talin Shanaya direkt ansprechen konnte, schürzte Aspen für einen kleinen Moment die Lippen. Mit fragend erhobenen Brauen, die Mine von genervt zu gleichgültig wechselnd, drehte er sich um und trat einen Schritt von der Zelle weg. Den einzigen Schritt der dank geschlossener Zellentür und Talins Gestalt möglich war. Der kleine Mann hinter ihm wäre, nach Aspens Auffassung, sowieso nicht in der Lage nach Tagen mit Wasser und Brot, eine Gefahr für ihn darzustellen.

„Du stehst mir im Weg, Captain.“

Musste er wirklich alle negativen Gedanken die ihn durchliefen wahrnehmen? Unverständnis darüber, dass Talin zum wiederholten Male öffentlich Preis gab, dass sie ihre Crew nicht zusammenhielt, sondern unbewusst zu spalten anfing? Mitleid mit ihr, weil sie sich durch erzwungenen Respekt meinte den ehrlichen zu verdienen? Nein, darauf hatte er keine Lust. Eher war es ihm lieb darüber nachzudenken, warum er sich die Mühe überhaupt gab die Loyalität halten zu wollen.

Demonstrativ hielt er ihr die Zellenschlüssel entgegen. Leider auf einer Aspennormalen Höhe, zu der Talin hochgreifen musste. Hiermit war dieser „Gefangenenmist“ nicht mehr sein Problem.

(Shanaya, Talin, Ryan - Brig)


RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Shanaya Árashi - 27.07.2016

Während Shanaya sich umdrehte, neigte sie leicht den Kopf zur Seite. Aspen war einfach Aspen, versuchte irgendjemand zu sein, der er nicht war. Und... wollte er wirklich den Dieb einfach so auf der Sphinx herum laufen lassen? Das war bestimmt eine super Idee. Weil sie seine Beweggründe kannten und wussten, was er mit ihnen anstellen würde. Die Schwarzhaarige unterdrückte es, sich an den Kopf zu fassen, lauschte nur still der kleinen Diskussion, die zwischen den dreien ausgebrochen war. Und was war mit ihrer Nachricht? Da oben war ein verdammtes Schiff, das genau auf sie zuhielt – und Talin reagierte nicht wirklich. Aber die junge Frau gab ihr noch einen Moment Zeit, realistisch gesehen konnte die Blonde sich auch nicht teilen. Shanaya verschränkte also die Arme, beobachtete mit einem Schmunzeln, wie die andere Frau dem Dieb den Weg absperrte – und Aspen einen passenden Kommentar dazu verpasste. Oh, jetzt würde er bestimmt wieder das angeschlagene Reh spielen, das so unfair behandelt wurde und viel lieber in Harmonie mit allen frisches Brot gebacken hätte. Die Dunkelhaarige wollte gerade die Augen über die eigenen Gedanken verdrehen, als Talin sie zu sich winkte. Aufmerksam hob die junge Frau den Kopf an, musste sich ein Auflachen verkneifen. Nicht, dass sie die Blonde auslachen wollte – viel mehr sich selbst. Sie wartete noch immer auf den Rüffel, auf ein Machtwort. Sie zögerte zwar, hatte jedoch längst einen Entschluss gefasst. Und so setzte sich die junge Frau wieder in Bewegung, gerade als die Stimme des Blonden sie erreichte. Treffer – versenkt. Sie hatte Recht gehabt. Er stellte sich an. Das Scheppern des Eimers war schwer zu überhören, die Miene der Dunkelhaarigen regte sich jedoch nicht. Sie hatte schon so oft den gleichen Gedanken über Aspen gedacht, ihr war gerade nicht danach, ihn noch einmal hervor zu holen.
Bei Talin angekommen erwiderte sie den Blick der Blonden, auf den Lippen ein Lächeln. Kein Spott, kein Hohn lag auf ihren Zügen, nur eine leichte Zufriedenheit über die Farge ihres Gegenübers. Letztendlich lag die Antwort darauf in Talins eigenen Händen. Wenn sie es richtig machte, stand Shanaya hinter ihr, wenn nicht... aber allein, dass sie dieses Thema ansprach, war ein kleiner Pluspunkt. Aspen wurde vorerst ignoriert, die blauen Augen musterten die Blonde mit munterem Blick. Darauf bedacht, nicht mit dem Rücken zur Zelle und damit zu dem Dieb zu stehen, nahm Shanaya schließlich den Platz leicht schräg hinter Talin ein. Jetzt ruhte der helle Blick auf Aspen.

Sie hat Recht, ihn jetzt einfach so raus zu lassen wäre dumm, Aspen. Wir wissen nicht, was er hier wollte und ob er uns nicht zu leicht schaden könnte.“

Das erste Mal, seit sie den Weg hier herunter gefunden hatte, richtete die junge Frau den Kopf leicht herum, musterte den Dunkelhaarigen hinter den Gitterstäben. Sie traute diesem Kerl nicht - und daraus machte sie keinerlei Geheimnis. Ihre Aufmerksamkeit ruhte nur kurz auf dem Dieb, ehe sie sich wieder zurück wandte, den hellen Blick nun auf Talin gerichtet. Ob es ihr wohl Antwort genug war, wie sie sich nun verhielt?
Aspens Verhalten fand sie... mehr als lächerlich. Zu was spielte er sich hier eigentlich auf? Er schien die Wahrheit nicht zu vertragen – oder eher, dass er falsch gelegen hatte. Das schwang allein in seinem Ton mit, wie er mit Talin sprach, und noch deutlicher darin, wie er den Schlüssel hielt. Aber Shanaya ließ Talin die Reaktion, da musste sie durch, wenn sie Captain sein wollte. Die Schwarzhaarige war jedenfalls gespannt, was sie daraus machte.


[Bei der Brig - Talin, Aspen & Ryan]



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Ryan Black - 30.07.2016

Wow. Die Dame konnte ja doch das Oberhaupt raushängen lassen. Zugegeben. Die angespannte Stimmung an Board kam Ryan ziemlich gelegen. Er grinste kurz während Talin sich mit Aspen auseinander setzte und setze kurz bevor es irgendwer merken sollte wieder eine ernstere Miene auf.

"Mensch, womit habe ich denn dieses Misstrauen verdient?"

Die Frage war natürlich rein rhetorischer Natur, und auch der gespielt verletzte Gesichtsausdruck bewies eigentlich nur wie amüsant der Dieb die gerade vor ihm Abgespielte Szenerie fand. Er musste sich unbedingt merken dass gerade diese Beiden nicht ganz grün miteinander waren. Diese Info schloss er zumindest erst einmal im Hinterkopf ab.
Doch da der Captain gerade noch mit seinen Crewmitgliedern zugange war, zuckte Ryan mit den Achseln. Kurzerhand wurde das Hemd ausgezogen und fein sauberlich zusammen gelegt und zur Seite gepackt.
Uhhh.. Jetzt wurde es interessant. Zuerst winkte der Captain die Plappertasche zu sich ran um ihr eine ernste Frage zu stellen, und dann machte sich der Schönling nochmal über sie lustig indem er ihr Demonstrativ den Schlüssel in eine Höhe hin hielt, wo sie nur mit ausgestrecktem Arm dran kam.
Wenn Ryan jetzt schnell gewesen wäre, hätte er sich den Schlüssel mopsen können. Gut... Aber er hatte für heute erstmal genug Salz in die Wunde gestreut.
Vermutlich würden ihm noch einige Tage bleiben und weiter darin herum zu stochern.
Mit nacktem Oberkörper und ohne sich wirklich aufspielen zu wollen fing er schweigend an sich zu Waschen. Gesicht, Haare, Oberkörper - hinter den Ohren nicht vergessen!
Das Hemd wurde kurzerhand in den Eimer getaucht und mit Seife etwas geschrubbt, anschließend ausgewrungen.
Während der ganzen Zeit wanderte sein Blick immer mal wieder zu Talin. Immerhin wollte er nicht ein Wort von diesem höchst interessanten Gespräch verpassen.
Das feuchte Hemd wurde wieder über gezogen und nun konnte er nicht anders als Schmunzeln.
Immer noch den Blick auf die Besucher der gerichtet, fing er an die Schnüre seine Hose zu öffnen...



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Liam Casey - 01.08.2016

Er vermutete einfach, dass Shanaya losgezogen war, um die anderen zwei zu holen. Fünf Männer (und Frauen). Mehr waren sie nicht. Jeder normaldenkende Mensch hätte wohl jetzt angefangen, Gebete gen Himmel zu schicken, dass das andere Schiff es nicht auf sie abgesehen hatte, immerhin waren sie mit Sicherheit – mit sicherer Sicherheit – weitaus stärker bemannt als sie. Wie peinlich. Ein Piratenschiff, das gekapert wurde. Gottseidank war Liam keiner dieser normaldenkenden Menschen – in seiner Magengrube mischten sich das Gefühl von Aufregung und Vorfreude gemeinsam mit der märchenhaften Annahme, dass ihnen sowieso niemand etwas konnte. Er war also verhältnismäßig entspannt. Kurz überlegte er, loszuziehen, um sein Fernglas zu holen und selbst Untersuchungen anzustellen, aber damit würde er doch erst einmal warten, bis die Blondschöpfe und Shanaya wieder aufgetaucht waren. So ganz verlassen wollte er Greo nämlich dann doch nicht sitzen lassen.

„Das ist gut, oder?“, rief er ins Blaue hinein zurück, denn er hatte kein Wort von dem Verstanden, was Greo geantwortet hatte.

Aber wenn es gut war, war es gut und reichte ihm als Information. Greo fuhr fort und da er nun Worte wie 'Personen' und 'Flaggen' zu erkennen glaubte, war das wohl eher die Antwort auf das, was er eben vermutet hatte.

„Aye!“, rief er also nun deutlicher und wissender zurück und spähte wieder in die Richtung des anderen Schiffes. Die Hand hatte er dabei schützend an die Stirn gelegt, um trotz des hellen Himmels weniger geblendet zu werden.

{ ruft zu greo im krähennest }


RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Aspen Montrose † - 04.08.2016


Kaum hatten sich seine Augenbrauen wieder gelegt, mussten sie auch schon wieder eine Etage höher rutschen. So, so. Shanaya blieb ihrem verschwiegenem Captain loyal – zumindest dieser eine Pluspunkt musste der Crew angerechnet werden: Der Wille war da sich vollständig hinzugeben. Jetzt musste nur noch Talin begreifen, wann es besser war den Mund zu halten, anstatt seine Unsicherheit frei heraus zu leben.

„Natürlich wäre das dumm. Zwei Mädchen, die bei dem Versuch ihn aufzuhalten schreiend davon rennen würden und ein Mann, der nur dabei zusehen würde, hm?“ Seine Stimme blieb aspentypisch sachlich, auch wenn jedem Deppen der triefende Sarkasmus auffallen würde. „Und oben zwei Mann, die lieber von Deck springen würden, anstatt den Dieb aufzuhalten.“ Auch wenn es ihm väterlichbelehrend auf der Zunge lag, verkniff er sich das „Merkste´ was?“

Der beste Beweis war wohl, dass Ryan Aspen nicht von hinten anfiel (Und das rechnete der Montrose ihm besonders in diesem Moment hoch an). Was sollte das auch? Damit wäre des Diebes Tod besiegelt und er hätte nur eine unwichtige Person mit sich genommen. So ein Schwachsinn. Der Blondschopf mutete dem Drecksspatz ein wenig mehr Grips zu. Zudem war deutlich das Plätschern von Wasser zu hören – beruhigend.

Da ihm niemand den Schlüssel abnahm, warf er ihn ohne hinzusehen Talin zu.

„Bleibt eurem „Frauen-an-die-Macht-Motto“ treu und macht euch nicht selbst schwächer als ihr seid.“

Und bei aller Missbilligung: Das war eines der größten Komplimente die Aspen in einem solchen Moment verteilen konnte, wobei er auf ihre Diskussion an Deck vor einigen Wochen anspielte. Mit einem Kopfschütteln nahm er sich die kleine Lücke, die ihm zwischen Talin, Shanaya und Zelle blieb, vor und verließ die Brig, um den „Anweisungen“ zu folgen. Je nachdem ob die beiden ihm den Weg weiterhin versperrten oder freigaben, musste er sich durchdrängen.

Und damit schloss er die Tür hinter sich und ging hoch.



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Greo - 14.08.2016

Gott, was war das ein Kappes hier oben festzusitzen. Greos Blick schmälerte sich, als er die ungleichen Augen zusammenkniff und konzentriert den jungen Kerl da unten betrachtete, der irgendetwas antwortete, das Greo immer noch nicht wirklich verstehen konnte.
Jede Zelle in seinem Hirn arbeitete auf Hochtouren: während die eine Hälfte damit beschäftigt war die Situation einzuschätzen und zu erahnen, was das Schiff in der Ferne für sie bedeuten mochte, kramte die andere verzweifelt in den Akten, um den Namen des Katzenjungens zu Tage zu fördern.
Er konnte sich doch tatsächlich nicht entsinnen. Das war ein Problem, das ihm öfter mal unterkam, weswegen er andere Menschen generell unter bestimmten Attributen abspeicherte, aber manchmal war es auch einfach peinlich, dass der Groschen nicht fiel. Er räusperte sich, was bei dem Wind sowieso niemand hören konnte, spähte zwischendurch nach den Verfolgern und linste dann wieder über den schwankenden Rand des Krähennests.
Die Position, in die er gezwungen worden war, tat ihm weh: seine Knie drückten sich unangenehm gegen das Holz, während seine Versen hinten gegen die gegenüberliegende Wand in die Stiefel gequetscht wurden, seine Arme ächzten unter der Anspannung ihn in dieser Kiste zu halten und sein Nacken begann allmählich zu schmerzen, weil er so vornübergebeugt war. Das war der Moment, in dem er sich schwor, nie mehr hier hoch zu klettern.

„Shanaya!“

Rief er aus, in der schwachen Hoffnung, dass sich die Hupfdohle irgendwo außerhalb seines Blickfeldes wieder an Deck aufhielt und die Kapitänin mitgebracht hätte, die ihm die Absolution erteilen konnte, die er sich gerade so sehr wünschte. Ohne ihre Erlaubnis wagte er es noch nicht abzusteigen – nicht, solange er nicht wusste, was die Absichten der Fremden sein mochten.

„Larry! - Fast, Greo, fast - „Wo ist Shanaya? Wo Talin?”

Er glaubte nicht, dass der Katzenjunge ihn hören würde. Tu doch was, verdammt!, fuhr es ihm durch den Kopf, steh doch nicht nur da rum!
Vermaledeit nochmal.


[Im Krähennest, kriegt die Krise, ruft Shanny/Talin/Liam]



RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Talin Dravean - 15.08.2016

Ihre Gedanken kreisten um ihr Problem mit der Dunkelhaarigen, weshalb sie Aspen keine Aufmerksamkeit schenkte. Aber anscheinend, war auch das, was sie gerade getan hatte, schon wieder falsch gewesen. Mit einem wirklich sehr genervtem Seufzer drehte sie sich wieder zu Aspen und schaute ihn gelangweilt an. Die Arme vor der Brust verschränkt, war ihr Körper ansonsten angespannt, denn so wütend wie er war, wer wusste schon, wozu er in der Lage war?  Es war doch eigentlich egal was sie sagte, oder? So oder so würde er es nicht gut finden. Und wenn sie sich auf den Kopf stellte. Es machte langsam wirklich keinen Spaß mehr. Woher nahm er denn sein Wissen? Wusste er denn so viel mehr als sie, die sie ihr ganzes Leben auf die See und das Piratendasein vorbereitet wurde? Offensichtlich ja schon, sonst würde er sich das ja sicher nicht alles heraus nehmen.
Auf seine Worte hin schwieg sie, ignorierte auch den kleinen Dieb, der sich über das Wasser zu freuen schien. Für ihn sicher ein gefundenes Fressen, dass sie sich schon wieder stritten. Sollte ihr recht sein. Dafür konnte sie sich anscheinend bei jemand anderem sicher sein. Während sie auf den Schlüssel blickte, der vor ihr in der Luft hing, spürte sie, wie Shanaya hinter sie trat. Na immerhin sie hatte genug Verstand, um zu verstehen, warum Talin diese Entscheidung getroffen hatte. Aspen hingegen schien nur auf kurze Sicht denken zu können. Bei seinen Worten massierte sie sich wieder einmal den Nasenrücken, verkniff sich aber lieber einen Kommentar dazu. Erst als er ihr den Schlüssel zuwarf und sich dann an ihr vorbei drückte, entspannte sie sich wieder ein bissen. Sie trat zurück, schloss die Tür und sah noch einmal dem Blonden hinterher. Es war wirklich das Beste einfach nichts dazu zu sagen. Obwohl ihr wirklich so einige Gedanken in Sinn kamen, was sie ihm hätte an den Kopf werfen können. Neben dem Schlüssel in ihrer Hand. Aber wie konnte man nur so verbohrt, so verdammt engstirnig sein? Wie konnte er nicht einsehen, das es die richtige Entscheidung war, den Dieb in seinem Gefängnis zu lassen? Und wie konnte er nur so leicht reizbar sein? Nun, für den Moment musste sie es einfach dabei belassen. Er würde sich schon wieder runter kühlen. Sie würde mit ihm reden müssen. So wie er ihr und Shanaya absolut nichts zutraute. Apropos. Sie drehte dem anderen Mädchen ihr Gesicht zu, musterte sie kurz und nickte dann dankend. In ihrem  Blick stand aber deutlich, dass das ganze noch nicht geklärt war. Offensichtlich musste sie auch mit der anderen noch ein paar Worte wechseln. Doch jetzt nicht. Erst wollte sie noch etwas anderes geklärt sehen, weshalb sie Shanaya mit einem Fingerzeig bedeutete bei ihr zu bleiben. Momentan war sie diejenige, der sie am meisten vertraute und genau deshalb sollte sie bleiben und sich mitanhören, was gesprochen wurde. Außerdem, flüsterte eine kleine Stimme in ihr, würde das ihre Beziehung stärken. Denn so wie es momentan lief, würde sie eine Vertraute auf jeden Fall brauchen.
Mit diesem erfreulichen Gedanken, wandte sie sich ihrem Gefangenen zu und lächelte, auch wenn es ihre Augen nicht erreichte. Seine Frage klang noch in ihren Ohren, aber darauf brauchte er sicher keine Antwort. Kurz glitt ihr Blick prüfend über ihn, bevor sie ihm wieder ins Gesicht sah.

„Dir ist ja hoffentlich aufgefallen, dass ich dich jetzt nicht so einfach rauslasse.“ Nachdenklich legte sie den Kopf schief. Es war eine schwierige Situation. „Momentan hab ich nicht das Bedürfnis dich umzubringen. Solltest du aber in deinem kleinen Hirn irgendeinen Plan aushecken in dem du mich, die Crew oder mein Schiff bedrohst, dann überleg ich es mir anders. Womit ich auch schon wieder bei meiner Frage von vorhin wäre: Was machst du auf meinem Schiff?“

[Im Frachtraum | mit Ryan und Shanaya]


RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Aspen Montrose † - 15.08.2016

Es wäre sinnlos sich den Kopf weiter über die beiden Mädchen Unterdeck den Kopf zu zerbrechen. Sollten sie sehen, was sie mit ihrer Unsicherheit bei dem Dieb – oder irgendjemand anderem – erreichten. Aspen selbst hatte seinen Teil dazu beigetragen, dass Ryan nichts von den Unstimmigkeiten mitbekommen sollte – bis zu dem Moment, in dem es sowieso zu spät war. Ein wenig missgestimmt, obwohl er froh war der elendigen Aufgabe in der Brig entkommen zu sein, öffnete er die Tür zum Deck und blinzelte gegen das Sonnenlicht. Mist. So konnte er nichts sehen!

„Wer ist Larry?“, rief er den beiden Männern zu, ohne zu wissen wo sowohl Greo, als auch der Katzenfreund gerade waren.

Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an das plötzliche Licht, dem er so lange fern geblieben war, so dass er nur schemenhaft blinzeln und erst einmal stehen bleiben musste. Wer schrie denn da bitte so?! Prüfend blinzele er nach oben zum Krähennest und sah im ersten Moment nichts, bis seine Augen sich endlich an das Sonnenlicht gewöhnt hatten. Dort oben war… der Hutträger, wenn er sich nicht irrte. Und er schrie… Aspens Blick glitt nach unten, wo er den mysteriösen Larry vermutete – und schlagartig wurde seine Stimmung, trotz all der spürbaren Aufregung hier oben, heller.

„Hey Larry, was gibt’s denn da zu schreien…?“, rief er belustigt, doch weiter kam der Montrose nicht, da entdeckte er auch schon die Schemen eines fremden Schiffs vor ihnen.

Unbewusst kopierte er Liams Haltung, hielt sich ebenfalls die Hand schützend vor die angegriffenen Augen, nun wieder ernster als zuvor. Die See war bis vor kurzem nicht seine Welt gewesen, er kannte weder Piratenschiffe, noch viele Gruselgeschichten über irgendwelche Crews.

„Wir sind zu wenige um es mit ihnen aufzunehmen. Hoffentlich sind es „Freunde“ von Talin.“

Es war mehr ein Wunschgedanke den er aussprach und sich über die Reling beugte, als könne er so mehr erkennen. Verdammt, abgesehen von der Meuterei hatte er noch nie einen echten Kampf miterlebt – die vielen Fechtstunden an Land waren dagegen wahrscheinlich nur ein läppisches Spiel.

(Liam, Greo)


RE: Kapitel 2 - Die Taue fallen ab - Shanaya Árashi - 18.08.2016

Shanaya überlegt, ob sie ihren Kopf jetzt an die Wand schlagen sollte – oder ob sie sich das für später aufhob. Was dachte Aspen eigentlich? Dass sie den Dieb aus seiner Zelle lassen konnten, er lustige Trinkspiele mit ihnen spielte und das Maskottchen der Crew wurde? Nur weil er ihm ein bisschen Wasser gegeben hatte? Hossa. Vielleicht sollte man sie zusammen in besagte Zelle stecken, als Schutz vor der Allgemeinheit. In diesem Moment verhielt er sich wirklich wie ein kleines Kind, eines, dem man Süßigkeiten weggenommen hatte. Über seine letzten Worte, bevor er Talin den Schlüssel zuwarf und sich dann auf und davon machte, schloss die Schwarzhaarige nur die Augen, unterdrückte ein Seufzen. Blondes, viel zu groß geratenes Kind. Aber gut, für den Moment waren sie ihn los und Talin wandte sich nach einigen Moment des – Shanaya riet einfach ins blaue hinein – Verzweifelns direkt an sie. In den hellen Augen der jungen Frau lag stille Erwartung. Die Blonde nickte, und Shanaya selbst hoffte, dass das Thema noch nicht erledigt war. Sie würde warten. Gespannt darauf, ob Talin auf ihr Verhalten zurück kommen würde.
Erst einmal machte die Blonde ihr klar, dass sie bleiben sollte, wo sie war. Und auch, wenn die Neugierde sie zurück an Deck ziehen wollte – zusammen mit der Blonden – so verharrte sie doch, pustete sich nur eine Strähne aus der Stirn. Talin richtete sich wieder an den Gefangenen, der sich im Hintergrund angefangen hatte zu waschen. Gerade machte er sich an seiner Hose zu schaffen, als auch die Dunkelhaarige sich zu ihm herum wandte. Dabei glitt ihr Blick noch kurz zur Decke über ihnen – sie wusste nicht, inwieweit sie denen vertrauen konnten, die sich gerade an Deck befanden. Aber sie hatte keine Wahl, auch wenn sie Talin bewusst ein bisschen auf der Nase herum tanzen wollte, so war sie immernoch ihr Captain... und die junge Frau hoffte, dass die Blonde Nichts tun würde, was daran etwas änderte. Also ruhte der helle Blick auf dem Dieb, das typische Lächeln auf den Lippen. Sie kämpfte mit aller Kraft gegen einen Wir bekommen hier ja noch richtig etwas geboten Kommentar. Statt dessen schwieg sie, hob nur leicht den Kopf an und musterte Ryan, blieb weiterhin jedoch auf Abstand zu den Gitterstäben.
[Brig - Talin & Ryan]